Ausgerechnet am Sabbat, den 1. August 2015, begann es vormittags zu regnen, wo doch die letzten Wochen stets strahlender Sonnenschein geherrscht hatte. Die eigentliche Taufe war nämlich im Freien in der Nähe von Ansbach geplant. Doch die beiden befreundeten Täuflinge Stefan und Nóra ließen keinen Zweifel aufkommen:
das Taufbecken in der Gemeinde sollte nicht vorbereitet werden, die Taufhandlung sollte am Sonnensee stattfinden.
Die Tauffeier begann wie geplant im Saal der Adventgemeinde Ansbach. Die von nah und fern angereisten Gäste sorgten dafür, dass der Gemeindesaal brechend voll war und zahlreiche Besucher im Foyer standen.
Die einmal nachdenklich ruhig, dann triumphierend mit Pauken und Trompeten von Jung und Alt vorgetragenen Musikbeiträge sollten den Zuhörern einen Vorgeschmack auf den Himmel geben.
Die sehr persönlichen Glaubenszeugnisse von Nóra und Stefan veranschaulichten, dass ein lebendiger Glaube das ganze Spektrum des Lebens einschließt: er darf sowohl emotional sein, als auch authentisch und sehr fröhlich.
Steven Orondo, ein Prediger der Reformgemeinde aus Kenia, Nóra schon seit frühester Kindheit bekannt, hielt die kurze, aber geistlich gehaltvolle und bewegende Taufpredigt auf englisch, übersetzt von Torsten Riedel.
Einer der Höhepunkte war das von Stefan und Nóra gemeinsam vorgetragene Glaubensbekenntnis. Nach diesem Festgottesdienst fuhren die Anwesenden zur eigentlichen Taufhandlung an den Sonnensee. Der Regen hatte inzwischen aufgehört. Bei angenehmem Wetter wurde am Ufer des Sonnensees kräftig gesungen, umrahmt von vielen mitgebrachten Instrumenten.
Nach dem zweisprachigen Weihegebet der beiden Pastoren wurde Stefan von Torsten Riedel getauft, Nóra von Steven Orondo. Mit dem Lied „I have decided to follow Jesus“, gesungen von allen Anwesenden, wurden die Täuflinge am Ufer erwartet. Stefan wurde in die Ortsgemeinde Ansbach aufgenommen, Nóra in die kenianische Gemeinde Kosele.
Das gemeinsam gesungene „Vater unser“ beendete nicht nur die gesegnete Tauffeier, sondern erinnerte auch daran, dass die Adventgemeinde und die Reformgemeinde sich geschwisterlich und Hand in Hand in einem gemeinsamen Festgottesdienst harmonisch zusammengefunden hatten.
Anschließend fuhren alle wieder in die Gemeinde zurück, wo ein üppig gedeckter Tisch auf die Gäste und Gemeindeglieder wartete und dieser besondere Sabbat in großer Fröhlichkeit ausklang. Noch Tage später erzählten Passanten, wie beeindruckend diese Tauffeier am Sonnensee gewesen sei.
Hier kann man sich einige Bilder ansehen.