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Adventgemeinde Ansbach

 

Herzliche Einladung zum Gottesdienst, samstags 9.30 - ca. 11.45 Uhr, Stahlstr. 2, Ansbach

In der Ruhe kommen wir zur Ruh

Am 1. Februar 2006 war das Thema des Frauenfrühstücks "In der Ruhe kommen wir zur Ruh". Jaimee Seis hielt einen interessanten Vortrag, dessen wesentliche Inhalte sie hier notiert hat:


In der Ruhe kommen wir zur Ruh

Die verschiedenen Aspekte lassen sich nie ganz trennen, da Körper, Geist und Seele eine Einheit sind, die stark aufeinander einwirken und voneinander abhängig sind. Deshalb kommen in jedem Aspekt auch die anderen vor. Es ist nur als grobe Einteilung gedacht.

1. Körperlicher Aspekt (Zusammenfassung des Lifestyle-Seminars "Stress - na und?" der Stimme der Hoffnung)
Stress:
Einflüsse auf Geist und Körper müssen verarbeitet werden (Reize: wie z. B. Temperatur, Geräusche, körperliche Aktivitäten, Probleme, Gefühle, usw.)Auf diese Reize reagiert unser Körper mit biochemischen Reaktionen (Herzschlag und Blutdruck steigt, Adrenalin und andere Hormone werden ausgeschüttet, usw.)Wie stark diese Reaktionen sind, hängt davon ab wie wir die Reize empfinden. Bedeutet uns etwas nicht so viel, reagieren wir wenig, bedeutet uns etwas sehr viel, reagieren wir stark, usw.Selbst eingebildete Reize können starke Reaktionen auslösen (z. B. wenn wir denken, uns hat jemand verletzt, und es sich später als Missverständnis herausstellt.)-->    um diese Art von unnötigem Stress zu vermeiden: Sich selbst fragen:  „Sehe ich die Angelegenheit richtig?“ (Fakten und positives Denken sind wichtig) - Gewisse Herausforderungen sind positiver Stress.- Unterforderung oder Überforderungen sind negativer Stress, in letzterem Fall werden die Stresshormone nicht abgebaut, man sitzt ständig wie auf dem Pulverfass (beeinflusst Organe und Immunsystem, -> Krankheiten sind ein Brems-Versuch des Körpers)

 

Warnsignale, wenn wir überbelastet sind:

- Kleine Probleme und Enttäuschungen versetzten in große Aufregung- Man hat Schwierigkeiten mit anderen Menschen auszukommen und umgekehrt- Kleine Dinge machen keine Freude mehr- Gedanken sind ständig bei Sorgen und Befürchtungen- Furcht vor Situationen oder Menschen, die früher keine Angst machten- Verdächtigen der Mitmenschen, Misstrauen gegenüber Freunden, sich abkapseln- Unzufriedenheit- Schlafschwierigkeiten- Ständige Müdigkeit Lebensregeln, um Gesundheit und Belastungsfähigkeit zu stärken:- 7-8 Stunden Schlaf:  Aufregende Geschichten (Lesen, Fernsehen) wecken den Geist, verfolgen einen imTraum -> keine echte Ruhe. Für guten Schlaf: Kurzer Spaziergang vor dem Schlafengehen. Entspannen. Ruhige Musik. (alte Weisheit in den Kinderschlafliedern)- 3-5 Mal körperlicher Ausgleich pro Woche- Gutes Frühstück- Nichts zwischen den Mahlzeiten essen (belastet den Organismus stark, verhindert Ruhe)
- Das Körpergewicht spielt auch eine Rolle um den Körper zu entlasten
- Wasser trinken reinigt den Körper (Alkoholische Getränke, Kohlensäure, Kaffee usw.
belastet und führt teilweise starke Gifte zu, wie auch das Rauchen)- Kontakte suchen, Freundschaften pflegen- Aber auch nein sagen können ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man   unvernünftigen Ansprüchen gegenüber steht
- Hobby zulegen, das Freude macht
- Gesunde Ernährung- Mit positiver Einstellung an das Leben gehen (Liebe, Zufriedenheit, Hoffnung)- Zuhören lernen, in die Situation des anderen versetzen, bewirken Wunder   in zwischenmenschlichen Beziehungen, und auch bei sich selbst.


2. Geistiger Aspekt (erzählt nach den Fakten aus einem Artikel in Ja! von Dr. Saustin Mfune)

Wie wichtig Ruhe und Schlaf sind, um Gewohnheiten und Temperament in den Griff zu bekommen, zeigen die Vorgänge im Gehirn.
- Aus jeder Nervenzelle im Gehirn wachsen kleine Ausläufer in alle Richtungen, die Leiter. Diese empfangen und leiten die Informationen. Der lange, dicke und verzweigte Hauptleiter ist für die Informationsweiterleitung zu anderen Zellen zuständig. Der winzige elektrisch geladene Zwischenraum zwischen der Spitze des Hauptleiters, der eine Information schickt und der Leiterspitze der nächsten Zelle, die die Information empfangen soll, heißt Synapse.- An der Spitze des Hauptleiters nun sitzen kleine Behälter, die den Botenstoff ACH produzieren, und der ACH-Botenstoff wird dann mit der Information an die andere Nervenzelle gleich mitgeschickt, denn der regt die andere Nervenzelle dazu an, diese Information auch sofort wieder weiterzuleiten an die nächste Nervenzelle.- Diese ACH-Behälter sind aber nicht auf allen Hauptleiterspitzen gleich verteilt, auf manchen sind sie rar, andere sind dicht bepackt damit. Die Hauptleiterspitzen, die dicht bepackt sind, brauchen dann auch nur sehr wenige und schwache Reize um Informationen weiterzuleiten, während da, wo sie rar sind, die brauchen sehr starke Reize. Außerdem sind bei den Hauptleitern, die oft Informationen weiter zu leiten haben, die Behälter groß, und umgekehrt.- Ganz praktisch gesehen bedeutet das nun: Jeder Gedanke und jede Handlung, die wir öfter wiederholen, bewirkt, dass solche ACH-Behälter gebildet werden.- Dadurch wird es für uns von Mal zu Mal einfacher, denselben Gedanken oder dieselbe Handlung zu wiederholen. Das sind dann die Gewohnheiten, die sich ausbilden. Denn um es so auszudrücken: Mit jedem Mal Wiederholen werden mehr ACH-Behälter gebildet und dadurch wird die Information immer schneller und einfacher und automatischer weitergeleitet. Ganz simples Beispiel: Du hast das Licht ausgemacht, als Du aus Deinem Zimmer gegangen bist, und dann rennst Du in das Zimmer zurück, um nachzuschauen, ob Du das Licht ausgemacht hast! Das Licht-Ausmachen läuft dank der ACH-Behälter schon ganz automatisch ab. Du brauchst nicht einmal darüber nachzudenken. Und Du stellst fest: „ACH, das hab ich ja ganz automatisch gemacht!“- Wenn man sich nun intensiv mit einer Situation neu auseinandersetzt, dann haben die Hauptleiter für diesen Zweck Seitenverzweigungen als Alternativen, und es werden von den Nervenzellen ganz neue Leiter gebildet. Die alten bleiben zwar bestehen, aber dadurch, dass man anders reagieren will oder muss als bisher, brauchen sie neue Weiterleiter.- Wenn wir nun der Versuchung widerstehen, etwas Schlechtes zu tun, wird der Botenstoff GABA von GABA-Behältern ausgesandt, und der verhindert dann, dass der ACH-Botenstoff ausgeschüttet wird. Mit anderen Worten, es wird verhindert, dass die Information weitergeleitet wird, und damit ist es erfolgreich geschafft, dass Du das Unerwünschte nicht in die Tat umsetzt, sondern es bleiben lässt. Wenn Du nun derselben Versuchung mehrmals wiederstehst, dann bilden sich viele GABA-Behälter auf den entsprechenden Leitern, die für die Tat verantwortlich wären, und somit wird diese Informations-Straße sozusagen stillgelegt. Geschieht das, dann hast Du es praktisch geschafft, dass Du dieser bestimmten Versuchung nicht mehr nachgibst.- Die Veranlagung zur freien Entscheidung ist in unseren Nervenzellen also schon eingebaut.- Und nun kommt der Punkt zur Ruhe. Wenn nun eine Person überarbeitet ist, zu wenig Schlaf hat, und übermüdet ist, werden dadurch die GABA-Behälter abgebaut. Das heißt: Wenn eine erschöpfte Person versucht, eine schlechte Gewohnheit zu überwinden, hat sie immer weniger die Kraft, der schlechten Gewohnheit und den entsprechenden Versuchungen zu widerstehen. Und nachdem die GABA-Behälter abgebaut wurden, wird schließlich auch noch die ACH-Funktion lahm gelegt, die ja für die Ausbildung der neuen guten Gewohnheit nötig wäre.- Das heißt, zu wenig Schlaf und Übermüdung, zu wenig seelische Ruhe fördern schlechte Gewohnheiten und schwächen den Charakter immer mehr. Man kann sich nicht mehr beherrschen und ist unbeherrscht.- Deshalb ist und war schon immer Gott auch unsere Ruhe wichtig. Und Er weiß, warum. Und Er hat dafür gesorgt, dass wir Ruhe bekommen sollen.Und damit sind wir beim dritten Punkt.



3. Seelisch-geistlicher Aspekt

a) wöchentlich
Man hat mit Labor-Ratten in folgendem Versuch getestet, ob denn ein Ruhetag in der Woche nötig ist, und wie sich das körperlich auswirkt. Man hat zwei getrennte Rattengruppen tüchtig die Woche über gestresst. Das konnte man dann auch an dem hohen Stress-Hormonspiegel im Blut nachweisen, dass die wirklich gestresst sind. Der einen Gruppe hat man nach sechs Tagen dann einen Ruhetag gegeben. Die anderen noch ein paar Tage weiter gestresst und erst am zehnten Tag in Ruhe gelassen. Nun stellte man etwas erstaunliches fest. Bei denjenigen, denen man immer am siebten Tag Ruhe gegeben hatte, sank der Stress-hormonspiegel an diesem einen Tag rapide auf die Normalwerte herunter. Sie waren erholt und gewappnet für eine neue stressige Woche. Bei den anderen sank der Hormonspiegel nicht ab, er blieb oben, obwohl man ihnen auch einen ganzen Tag Ruhe gab. Aber eben nicht am siebten, sondern erst nach neun Stresstagen am zehnten. Doch der Stress-hormonpegel blieb oben, und sie waren natürlich nach mehreren Stressperioden, die immer erst am zehnten Tag unterbrochen wurden, völlig am Ende.      (nacherzählt: Vortrag von Dr. Sang Lee) Gott hat also sogar in unserem Körper den Sieben-Tage-Rhythmus hineingelegt. Der Körper braucht jeden siebten Tag einen Ruhetag um sich zu regenerieren. Ohne das funktioniert die wunderbare Schöpfungsordnung nicht. Und Gott schenkte uns in den zehn Lebensregeln (Geboten) auch genau einen bestimmten Tag dafür: „Gedenke des Ruhetages, des Sabbats, dass Du ihn heilig hältst. Sechs Tage arbeite, doch am siebten Tag ruhe.“   ‚Sabbat’ ist hebräisch und heißt Ruhe. Und vollkommene echte Ruhe schenkt Gott uns in diesem Tag.b) seelischGanz eng damit verbunden ist noch ein anderer wichtiger Gedanke. Den hat Paulus ganz klar erkannt, und hat geschrieben: Gott ruhte am siebten Tag von seinen Werken. So sollen auch wir von unseren Werken der Gesetzlichkeit ruhen, denn wir werden nicht dadurch charakterlich in Ordnung gebracht, dass wir gesetzlich alles halten, sondern durch das Vertrauen zu Gott werden wir zur Ruhe kommen, und durch das Vertrauen zu Gott werden wir charakterlich in Ordnung gebracht. Wie viele habe keine seelische Ruhe. Und wie viele, die keine seelische Ruhe haben sind oft diejenigen, die besonders kleinlich sind, und manche sogar unter dem Zwang stehen immer Recht haben zu müssen, oder gar über andere urteilen. Doch seelische Ruhe findet keiner dadurch, dass er gesetzlich auf alles achtet und in seiner seelischen Not sich die Menschen passend zurechtbiegen möchte, dass sie den eigenen Bedürfnissen entsprechen, sondern allein durch das Vertrauen zu Gott findet man seelische Ruhe. Diese Ruhe kann einem niemand niemand auf der Welt geben. Niemand. Kein Mensch. Wirkliche echte Ruhe kommt nur dadurch, dass man Gott kennen lernt und sich vollkommen von Ihm angenommen weiß. Und durch das Kennen-lernen, Vertrauen zu Ihm und zu seiner bedingungslosen Liebe lernt. Und durch das Vertrauen dann lernt, Ihm zuzuhören und seine Worte der Liebe in die Tat umzusetzen. Er kennt uns und weiß, was gut für uns ist, und Er will nur das Allerbeste für uns. Doch dass Er wirklich nur das Beste für uns will, das glauben wir Ihm erst dann, wenn wir Ihn kennen und Ihm vertrauen. Und aus dem Vertrauen können wir in Ihm ruhen. Gerade die seelische Ruhe brauchen wir alle so so sehr, und haben sie oft nicht. Wir haben mit Verzweiflung zu kämpfen, mit erlittenen Lieblosigkeiten und Verletzungen, mit Einsamkeit und Verlassenheit, mit Sehnsucht und Tränen. Wer nicht. Wir leben in einer Welt der Gewalt und Rücksichtslosigkeit. Aber wie sollen wir, in dieser seelischen Not, Ruhe bekommen?
Jesus hat es auf den Punkt gebracht
 Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid,
            ich werde euch Ruhe geben.
 Aber wie geschieht das ganz praktisch, dass Du uns Ruhe gibst? Fragen wir, u. Er antwortet: Lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig,  und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen. (Matthäus 11:28-29) Von Jesus lernen, sanftmütig und von Herzen demütig zu sein, das ist der einzige Weg, und der einzig wahre Weg wirkliche seelische Ruhe zu finden. Es gibt keinen anderen. Ruhe und Ärger, das funktioniert schon rein logisch nicht, Ruhe und Streit, Ruhe und harte Worte, Ruhe und Angriff, das alles geht nicht, damit findet man keine seelische Ruhe.Man hat in Tests auch folgendes herausgefunden: Bei Ärger, harten Reaktionen, Hass, Lieblosigkeit, und all diesen negativen Gefühlen, produziert der Körper eine Substanz, die unter anderem durch die Haut auch an die Luft abgegeben wird. Es ist ihnen gelungen diese Substanz zu isolieren, und man hat sie Labortieren unter das Futter gemischt. Das waren nur feine Spuren davon. Was denkt ihr, was mit den Tieren passiert ist? Die sind gestorben. Vergiftet. Die waren wirklich vergiftet! Vielleicht versteht man nun dadurch besser, dass tatsächlich in einem Raum, in dem gestritten wird, oder sich zwei verärgert anschweigen, oder wenn spitze Wortwechsel ausgetauscht werden, dass da tatsächlich die Atmosphäre vergiftet ist. Wortwörtlich, nicht nur symbolisch.Mit anderen Worten, mit schlechten oder negativen Gefühlen und Reaktionen vergiften wir andere und uns selbst. Ganz wortwörtlich. Diesen Kreis durchbricht Jesus nun, und ruft uns zu: Kommt zu mir, lernt von mir, ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. Ich gebe Euch Ruhe, ich steh Euch bei. Orientiert Euch an mir, nicht an der Welt. Ich bin da, lernt von mir. Ich gebe Euch Ruhe für Eure Seelen. 

 

Was heißt es nun, sanftmütig und von Herzen demütig zu sein? Das lernen wir, wenn wir sein Leben anschauen, die Evangelien lesen. Er hat es uns vorgelebt. Wir werden das nie alleine schaffen, nein. Doch Er hat uns versprochen, Er tut es in uns, wenn wir Ihn lassen und auf Ihn schauen. Und da ist das Vertrauen, der Glaube wichtig. Nur wenn wir Ihm vertrauen, werden wir Ihm das glauben, und das auch tun wollen. Und vertrauen können wir Ihm nur, wenn wir Ihn kennen und wissen, wie Er ist. Und die Evangelien zeigen uns das immer wieder, wie Er ist. Er will nämlich nicht, dass wir blind glauben.


 

Können wir Ihm vertrauen? Unser Leben anvertrauen? Ja, das können wir. Er hat alles riskiert, um unser Vertrauen zu erkämpfen. Er liebt uns bedingungslos. Er verdammt uns nicht, wenn wir fallen, sondern hilft uns auf, hilft uns weiterzugehen. Vertrauen wir Ihm, dass Er uns nicht verdammt? Dass Er es ist, der uns verteidigt und rechtfertigt, und wir uns nicht selbst verteidigen oder rechtfertigen müssen? Auch nicht für unsere Verfehlungen? Demut bedeutet, Fehler nicht verstecken zu müssen, sondern vertrauensvoll zu Ihm gehen können. Doch Demut bedeutet nicht, dass Gott uns als Staubkriecher haben möchte. Wahre Demut bedeutet, dass wir wissen, wir sind Königskinder, und aus dieser Würde heraus können wir alles tun, nichts wird uns diese Würde nehmen können. In dieser Würde konnten Menschen für Ihn alles ertragen ohne zurückschlagen zu müssen. Das heißt nicht unbedingt, dass wir alles hinnehmen müssen, aber dass wir in Demut Ihn zuerst fragen, was wir tun sollen. Und aus dieser Ruhe heraus werden wir ganz anders reagieren können. Und wir sollen immer wissen, Gott liebt uns und unsere Seele so sehr, dass Er lieber gestorben ist, als ohne uns leben zu müssen. Wir sind seine geliebten Königskinder.


 Wenn wir vertrauen, werden wir Ihm glauben. Und dann werden wir erleben, dass Er es wahr machen kann, was Er verspricht: “Kommt her zu mir alle, die Ihr mühselig und beladen seid.
            Ich will Euch Ruhe geben für Eure Seelen.“ 

                                                                                                                                                                                                                                                          Jaimee