Vom 30. Mai bis 6. Juni 2004 waren die Ansbacher Schlossraben wieder unterwegs auf einer Sternwanderung, der sogenannten STEWA. Hier ein kleiner Bericht:
Sonntag:
Wir trafen uns um 9:00 Uhr in unserem Versammlungsraum in der Adventgemeinde, Stahlstraße 2. Die Kinder meldeten sich an und bekamen die letzten Instruktionen. Nach einem kurzen geistlichen Wort und Gebet marschierten wir zum Ansbacher Bahnhof, da die erste Teilstrecke per Bahn zurückgelegt werden sollte. Am Haltepunkt Dachsbach ging es dann für 11 km zu Fuß weiter bis zum evang. Gemeindehaus in Weisendorf. Auf dem dazugehörigen Gartengelände schlugen wir unser erstes Lager auf. Nach gemeinsamem Einrichten des Lagers für eine Nacht ( Zelt, Schlafsack und Unterlage musste an Ort und Stelle sein) spielte ein Teil der Gruppe, während andere emsig beim Zubereiten der Mahlzeit halfen. Um 19.00 Uhr gab es Abendessen. Um 21:00 Uhr wurde mit Liedern, Andacht und Gebet der Tag abgeschlossen. 22.00 Uhr - Bettruhe war angesagt.
Montag:
Nach einem guten Frühstück um 8:30 Uhr war es Zeit, die Zelte abzubauen und alles Gepäck zu verstauen. Das nächste Ziel war der Zeltplatz am Dechsendorfer Weiher. Nach etwa 8 km wurde die Gruppe geteilt, da einige der Pfadfinder ein Wanderabzeichen machen wollten und dafür eine längere Route (an zwei aufeinander folgenden Tagen mind. 15 km) laufen mussten. Die anderen Pfadis ersparten sich die größere „Extraschleife“ und marschierten auf dem direktesten Weg weiter zum Campingplatz, wo sie dann bereits das Abendessen vorbereiteten. Eigentlich sollte an diesem Abend auch ein Lagerfeuer mit Stockbrotbacken stattfinden, was aber leider auf den nächsten Tag verschoben werden musste, da auf dem Campingplatz kein offenes Feuer erlaubt war. (P.S. die zweite Gruppe hat ihr erstes km-Tagespensum erreicht: 16 km!) Für die meisten Pfadis war Grundreinigung angesagt. Denn ein Campingplatz bietet bekanntlich warme Duschen. Die letzten verließen die Dusche um 22.00 Uhr. Nasse Schuhe, durchnässt beim Wandern, konnten hier (mit Zeitung ausgestopft) wunderbar getrocknet werden. Tagesabschluss mit Singen und Andacht war diesmal um 21:00 Uhr, damit jeder noch die Dusche rechtzeitig aufsuchen konnte.
Dienstag:
In der Nacht gab es ein mächtiges Gewitter und so kamen wir am nächsten Morgen erst gegen 11:30 Uhr los, da wir warten mussten, bis die Zelte getrocknet waren. Unser nächstes Ziel war Wimmelsbach. Wir hatten dort die Erlaubnis eines Bauern bekommen, auf seiner Wiese unsere Zelte aufzuschlagen. Dieser Tag war sehr abwechslungsreich: Sonne – Regen – Sonne – Gewitter – Regen - ... Die kleinere Gruppe fuhr diesmal gleich mit dem Begleitfahrzeug nach Wimmelsbach (Blasen, Fußkranke „Römer“) und wollte nach dem Zeltaufbau der „Wandertruppe“ entgegen gehen. Als sie ankamen, hatte der Bauer Mitleid und bot an, alle auf seinem Dachboden übernachten zu lassen, was wir gerne annahmen. Gegen Abend besserte sich das Wetter zusehends und so musste unser Lagerfeuer nicht noch einmal ausfallen.
Als am Abend dann die gelaufenen km nachgemessen wurden stellte sich zur allgemeinen Verwunderung heraus, dass auch an diesem Tag genau 16 km gelaufen wurden. Alle hatten das Gefühl, am gestrigen Tag doppelt und an diesem Tag nur halb so weit gelaufen zu sein. Schlüssel zu diesem Erfolg waren anscheinend die zwei großen Pausen, die gemacht wurden anstelle der dauernden Wartepausen am Anfang der gestrigen Wanderung.
Mittwoch:
Noch 7 km bis zum Ziel – Schleuseninsel, Forchheim. So hatten wir genügend Zeit zum gemütlichen Frühstück. Um 11:00 Uhr war wieder alles verstaut und aufgeräumt und die letzte Etappe konnte beginnen. Gegen 14.00 Uhr war das Ziel erreicht. Insgesamt sind wir in den vier Tagen ca. 50 km gewandert. Hier war wieder Zelte aufbauen, Lager einrichten angesagt. Diesmal allerdings bauten wir uns einen Hochsitz aus Rundhölzern, der auch wegen mancher Regenschauer gerne als Wäscheständer genutzt wurde. Viele Freunde trafen sich, man kannte sich noch vom letzten Lager. Am Abend um 20.00 Uhr begann unser großes Singen mit Vorstellen der einzelnen Gruppen. 15 Stämme mit rund 300 Pfadfindern teilten sich auf dem Lager verschiedene Aufgaben. Wir hatten für die Nachtwacheneinteilung zu sorgen, was so manchen Pfadfinder von den Schlossraben um den Schlaf brachte. Am Nachmittag hatten wir für die Reinigung der Toiletten zu sorgen. Auch hier galt: Nachtruhe 23:00 Uhr.
Donnerstag
Wecken mit Trompetenklängen. Es muss schon 7:30 Uhr sein. Jetzt aber rasch, bevor die Duschen kalt sind. Frühstück um 8.00 Uhr. Programmpunkt heute: Geländespiel. Unsere Gruppe teilte sich in zwei Teile. Schatzkistensuche war angesagt. Achten musste man im „Urwald“ auf Gorillas, die uns überfallen konnten. Doch die zweite Truppe unseres Stamms, ergänzt durch die Rothenburger Ritter, löste die Aufgabe mit Bravur und errang den ersten Platz. Mittag- und Abendessen gab es jeweils um 12:30 Uhr bzw. 18.00 Uhr.
Freitag
Diese Trompete. Diesmal klang sie aber etwas unausgeschlafen. Na ja, zum Frühstück reichte es allemal. Workshops war das Thema für diesen Tag. Wir gestalteten den Workshop: Sternenhimmel mit anschließendem Abzeichen „Sternenkunde“. Großer Wagen, Polarstern, Himmels“W“ und andere Sternenbilder mussten gefunden werden. Leider kein sternenklarer Himmel in dieser Nacht. Aber in unserem Kopf war er drin. Neben Knoten, Schlüsselanhänger, Keine Macht den Drogen, etc. konnte jeder sich nach seinen Bedürfnissen etwas raussuchen. Am Nachmittag gab es noch verschiedene Sportaktivitäten. Volleyball, Fußball. Leider verletzte sich einer unserer Pfadis und musste ins Krankenhaus. Halb so wild. Er musste nur eine Schiene tragen. Fußball war für ihn dann vorbei.
Samstag
Der Tag der Stille. Wir feierten den biblischen Sabbat. 10.00 -12.00 Uhr Gottesdienst. Musik, Gesang, interessante Berichte aus aller Welt, und eine zündende Predigt. War einfach toll. Am Nachmittag – freie Zeit bis zum Abendessen. Danach – Dschungel – Afrika ganz nah. In vier Gruppen mit drei Afrika-Eroberern“ musste unser Leiter aus den Fängen des „Michongu“ – Menschenfresser seines Zeichens - befreit werden. Geschicklichkeit, Kreativität und Schnelligkeit musste bei verschieden Spielteilen gezeigt werden. Den Abschluss des Spiels krönte der Bau einer Sänfte für „Michongu“. Endlich war unser Leiter aus dem „Kochtopf“ befreit. 24:00 Uhr. Das Zeltlager „STEWA 2004“ war zu Ende. Jetzt galt es nur noch möglichst etwas Schlaf zu bekommen.
Sonntag
Da uns auch am Abschlusslager das Wetter einige Streiche spielte, konnten wir nicht so zeitig wie geplant aufbrechen. Doch gegen Mittag waren die Zelte endlich getrocknet und konnten verpackt werden. Weil die Zeit jetzt doch langsam drängte, wurden unsere Pfadis zum Bahnhof nach Forchheim gefahren. Die Rückfahrt ging über Nürnberg zurück zum Ansbacher Bahnhof. Damit man aber nicht aus der Übung kam, wurden die letzten Kilometer wieder gelaufen. Um 17.00 Uhr waren wir wieder wohlbehalten zurück in der Heimat. An der Adventgemeinde, Stahlstraße 2, warteten schon die Eltern und riesig war die Freude des Wiedersehens.
Nach dem Aufräumen verabschiedeten wir uns mit einem gemeinsamen Lied und Tränen in den Augen.
Es war eine schöne Zeit, dankbar ohne große Verletzungen und gesund wieder zu Hause zu sein.
Gut Pfad.
Hier gibt es zahlreiche Bilder von dieser STEWA.