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Adventgemeinde Ansbach

 

Herzliche Einladung zum Gottesdienst, samstags 9.30 - ca. 12.00 Uhr (mit einer Pause von ca. 10 Minuten), Stahlstr. 2, Ansbach

STEWA 2006 - Seite 2

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Montag, 5. Juni

Kurz nach zwei Uhr morgens kam eine kleine Gruppe junger Leute, die wahrscheinlich mit irgendeiner Gruppe eine Nachtwanderung gemacht hatte, an unseren Zelten vorbei. Harald wachte wegen der Stimmen und des Gelächters auf und bat die Jugendlichen, leise zu sein und zu verschwinden. 20 Minuten später (diese Jugendlichen waren längst über alle Berge, Ruhe war wieder eingekehrt) fiel der Baumstamm, an dem die Jurte verspannt war, plötzlich um. Lautes Kreischen und Geschrei im Mädchenzelt! Nachdem sich die Mädchen aus dem zusammengebrochenen Zelt befreit hatten, offenbarte sich im Licht von Taschenlampen ein entsetzliches Szenario: die große Jurte war zusammengebrochen, der Baumstamm lag am Boden, ein Gewirr von Seilen, mitten im Chaos die persönlichen Sachen der Mädchen. Die Jugendlichen hatten die Heringe zum Spaß herausgezogen. In der Dunkelheit bauten wir, frierend und müde, im Licht von Taschenlampen die Jurte wieder auf: eine echte Herausforderung! Unsere Jungs, die ja im Agadir schliefen, haben nichts bemerkt!

Am nächsten Morgen stellten wir dann bei der Andacht fest, dass es gar nicht so leicht ist, Böses nicht zu vergelten. Bei Gesang und Gebet verschwand aber unser Groll über diesen Streich und wich der Dankbarkeit, dass durch den umfallenden Baumstamm niemand verletzt worden war. Und außerdem hatte dieser Tag noch Spannendes zu bieten!

Wir waren nämlich mit einem professionellen Höhlenführer verabredet. Er versorgte jeden mit Helm und Stirnlampe und dann ging`s los. Nun, wir wussten bereits, dass wir einen Satz Klamotten nur für die Höhlenbegehung reservieren sollten. Aber von wegen Begehung: Bekriechung wäre sicher das realistischere Wort gewesen. Mit aufopferungsvoller Hilfestellung lotste unser Höhlenführer die gesamte Mannschaft durch die Höhlen. Dabei krochen wir nicht selten, platt auf dem schlammigen Boden liegend, durch enge Stellen. Einige Pfadis fanden dann doch Gefallen an dieser abenteuerlichen Fortbewegung und probierten mit sachkundiger Hilfe aus, wohin man überall klettern und kriechen konnte. War schon spannend, festzustellen, dass nach einer engen Spalte sich wieder ein großer Raum auftat. Manchmal mussten wir uns aber schon die Frage stellen, ob man auch wieder raus kommt wegen der Engstellen. Fast unheimlich war dann das Experiment, als wir tief in einer Höhle alle das Licht ausschalteten. So stockfinster war es noch nie in unserem Leben. Und außerdem war es totenstill. Wir eroberten mehrere Höhlen, die jeweils einen Fußmarsch weit auseinander lagen. Manche Pfadis blieben dann doch lieber vor dem Höhleneingang stehen. Wie muss es wohl König David ergangen sein, als er sich vor langer Zeit mit seinen Leuten in einer Höhle vor Saul versteckt hatte?

Nach dieser Wanderung nahmen wir an einem Parkplatz ein gemeinsames Essen ein und fuhren zu unseren Zelten zurück. Am Abend gab`s dann ein Feuerchen und Stockbrotessen. Wir durften die Nacht noch einmal an gleicher Stelle verbringen. Diesmal waren wir klüger und organisierten Nachtwachen.

 

Dienstag, 6. Juni

Jetzt mussten alle Zelte wieder abgebaut und das ganze Gepäck wieder verstaut werden. Nach kurzer Fahrt mit den Versorgungsfahrzeugen hieß es dann "Das Wandern ist des Pfadis Lust". Aber so lustig war es nicht die ganze Zeit, denn es begann teilweise heftig zu regnen. Nicht alle Schuhe überstanden diesen Härtetest und so mancher Fuß ging dann doch im Schuhwerk baden. Pfadis helfen sich nicht nur gegenseitig, es wird ihnen auch geholfen. Eine nette Familie gewährte einigen Pfadis in ihrem Haus ein Toilettenasyl. Wahrscheinlich musste diese Familie nach unserem Streifzug einen Großputz von der Haustüre bis in die besagte Toilette organisieren, um unsere Spuren wieder zu beseitigen. Am Nachmittag wurde das Wetter dann wieder besser. Unser Ziel war ein Sportheim. Welch ein Segen waren die Duschen! Das Abendessen im Freien schmeckte hervorragend, wir fanden auch noch Zeit zum spielen. Außerdem wurden die Tore als Wäscheleine missbraucht zum Trocknen einiger Klamotten. Wir konnten dann in den Umkleideräumen übernachten. Die Jungs lagen allerdings wie Ölsardinen zusammen. Zwei ganz Hartgesottene übernachteten ohne Zelt mit Schlafsack und Isomatte im Freien.